Erste Kfz-Versicherer kündigen Gewinneinbrüche und Preiserhöhungen an. Inflation, hohe Reparaturkosten, schleppende Ersatzteillieferungen und verstärkte Mobilität schlugen bei ihnen zuletzt zu Buche. Bereits in den letzten Monaten konnten Preissteigerungen in der Kfz-Versicherung beobachtet werden. Über alle Versicherungsarten hinweg liegen die Preise im Marktdurchschnitt derzeit um 8,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Mai lagen die Erhöhungen gegenüber dem Vorjahresmonat bereits bei 6,4 Prozent, wie der Kfz-Versicherungsindex von Verivox zeigt.

Preissenkungen während der Pandemie

„Während der Coronapandemie konnten die Versicherer ihre Preise senken – dank niedriger Schadenquoten aufgrund der geringen Mobilität und der noch vergleichsweise günstigeren Reparaturkosten“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. „Das hat einige Versicherer veranlasst, ihre Preise zu senken, um so Anreize für einen Versichererwechsel zu schaffen und ihre Marktanteile auszubauen.“

Traditionell werben Versicherungen in der Wechselsaison im Herbst mit günstigen Preisen um Neukunden. Von diesem Wettbewerb werden Verbraucher auch in diesem Jahr profitieren und bei einem Wechsel sparen können. Allerdings müssen die Versicherer mit der wieder gestiegenen Schadenhäufigkeit und den höheren Reparaturkosten kalkulieren und die Preissenkungen aus den Pandemiejahren korrigieren. Erste Anpassungen gab es bereits in der letzten Wechselsaison: Zu Beginn der Saison im Oktober lagen die Preise durchschnittlich 3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Trotzdem konnten Versicherungswechsler im Schnitt 26 Prozent sparen.

Lebhafte Wechselsaison in Aussicht

„Wir erwarten für diese Saison viel Bewegung auf dem Markt und spürbare Preiserhöhungen – insbesondere für Bestandskunden“, so Wolfgang Schütz. „Dennoch wollen die Versicherer auch ihren Kundenstamm weiterhin ausbauen und sich mit attraktiven Neukundenangeboten positionieren. Deshalb wird es auch in der kommenden Wechselsaison wieder signifikante Sparpotenziale und Preisunterschiede geben.“

Trotz steigender Prämien können Versicherungsnehmer bei einem Wechsel nach wie vor sparen. Die Differenz zwischen dem mittleren und günstigsten Preissegment liegt aktuell im Schnitt bei 26,7 Prozent.

Zum Kfz-Versicherungsindex
Verivox berechnet den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Augsburg. Dabei wird ein statistisches Verfahren angewendet, um die reale Preisentwicklung zu ermitteln. Im Gegensatz zu reinen Durchschnittsberechnung werden dabei auch Veränderungen in den Kundengruppen berücksichtigt: Während unterjährig meist Versicherungen von Fahrzeugwechslern abgeschlossen werden, dominieren in der Wechselsaison Versicherungswechsler, die sich für einen günstigeren Tarif entscheiden. Das statistische Modell zeigt die Preisentwicklung für Versicherungswechsler.

Beitrag: Verivox.de  Bild: pixabay