Brot

ÖKO TEST: Mineralöl in Vollkornbrot

Mineralöl in Vollkornbrot

Frankfurt, 30.01.2025 – ÖKO-TEST weist in vier Vollkornbroten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe nach, unter denen sich auch krebserregende Substanzen befinden können. Drei der Produkte reißen sogar den vorgeschlagenen Grenzwert der EU-Kommission. Das ÖKO-TEST-Urteil: „ungenügend“. Immerhin: Elf Produkte sind empfehlenswert.

ÖKO-TEST hat 20 Mal geschnittenes und abgepacktes Roggen-Vollkornbrot getestet. Jedes zweite Brot im Test überzeugt die Verbraucherschützer, vier fallen mit „ungenügend“ durch.

Die rote Karte vergibt ÖKO-TEST für Mineralölrückstände. Genauer gesagt: für eine Belastung mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen, auch MOAH genannt. Unter ihnen können sich krebserregende Substanzen befinden. Drei Vollkornbrote reißen sogar den von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Höchstgehalt für MOAH – das Aerzener Roggenkraft Roggenvollkornbrot, das Pema Fränkisch Roggen Vollkorn und das Alnatura Roggen Vollkorn mit Bioland-Siegel.

„Bei einigen Vollkornbroten konnten wir Rückschlüsse auf konkrete Kontaminationsquellen ziehen wie etwa das Verpackungsmaterial oder Schmieröl aus Produktionsmaschinen. Ärgerlich, denn diese Eintragswege sind bekannt und es liegt in der Verantwortung der Hersteller diese zu verhindern“, sagt ÖKO-TEST-Lebensmittelchemikerin Lisa-Marie Karl.

In Sachen Pestizidbelastung schlagen sich die Bio-Produkte im Test gut. Hingegen ist kein konventionelles Produkt im Test frei davon, fast alle sind mehrfach mit bis zu vier Spritzmitteln belastet.

Wie kommt das Mineralöl ins Roggenvollkornbrot?

Doch bleiben wir erst mal bei den Mineralölbestandteilen. Im Test der Roggenvollkornbrote kritisieren wir neben MOAH auch „erhöhte“ Gehalte an MOSH/MOSH-Analogen. MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und einigen Organen an und gehören im Körper – eben weil sie noch in vielen Lebensmitteln stecken – inzwischen zu den größten Verunreinigungen. Was sie dort anrichten, ist noch nicht ausreichend geklärt.

Doch wie kommen die Mineralölbestandteile überhaupt ins Brot? Spannend ist, dass das von uns beauftragte Labor in diesem Test anhand des Nachweismusters bei einigen Produkten Rückschlüsse auf konkrete Kontaminationsquellen ziehen konnte: Mal weise das Muster etwa auf ein „Mineralöl technischer Qualität“ hin, also zum Beispiel Schmieröl aus Produktionsmaschinen; ein anderes Mal eher auf eine mögliche Migration aus einer recycelten Papier-(Vor-)Verpackung.

Die Hersteller wissen seit Langem um diese potenziellen Eintragswege, und umso mehr sehen wir sie in der Verantwortung diese zu verschließen.

In der Gesamtbewertung sind elf Produkte aus ÖKO-TEST-Sicht empfehlenswert – darunter sechs Bio-Brote mit dem Urteil „sehr gut“.

Mehr Informationen zum Test finden Sie in der Februarausgabe des ÖKO-TEST-Magazins oder online über: oekotest.de/15195

Weitere interessante und wichtige Verbraucherinformationen, aktuelle Preisvergleiche für Strom, Gas, Internet, Handytarife, Versicherungen und Kredite sowie unsere Gewinnspiele findest Du hier!

Beitrag: OEKO TEST    Bild von marco aurelio auf Pixabay

 

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Alle mit einem Stern (*) versehene Felder sind Pflichtfelder.